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Rezension "Sicht Unsichtbar" von Gabriela Kasperski

Sicht Unsichtbar: -der dritte Fall für Schnyder und Meier - Gabriela Kasperski
Als ein Gundstückeigentümer erschlagen aufgefunden wird, gerät sofort das geplante Luxus-Resort VillageGreen in den Fokus, schliesslich sollte das Resort unter anderem auf dem Gelände des Toten zu stehen kommen. Wollte er sein Land nun doch nicht verkaufen, oder versucht jemand mit allen Mitteln, den Bau zu verhindern?
 
„Sicht unsichtbar“ ist bereits der dritte Krimi um den Polizisten Werner Meier und seine Lebenspartnerin Zita Schnyder. Die beiden vorhergehenden Bände kenne ich (noch) nicht, konnte der Handlung aber dennoch gut folgen. Vorkenntnisse sind daher nicht zwingend nötig. Es wird jedoch immer wieder auf die Geschehnisse aus den vorhergehenden Bänden angespielt, die Lektüre in der vorgesehenen Reihenfolge wäre daher immerhin nützlich.
 
In der Geschichte werden mehrere Handlungsstränge parallel erzählt werden, daher wechseln die Szenen und damit die Perspektiven schnell und regelmässig. Da das Buch keine Kapitelunterteilung enthält und die mir zur Verfügung gestellte eBook-Version teilweise die Leerzeilen zwischen den Abschnitten weggelassen hat, waren mit die Szenenwechsel oft zu abrupt, da ich manchmal erst nach mehreren Sätzen bemerkt habe, dass es hier um etwas anderes geht als noch wenige Zeilen zuvor.
 
Von den vielen Figuren, bei denen ich zu Beginn etwas Mühe hatte, sie zu unterscheiden, war mir keine uneingeschränkt sympathisch. Vom frischgebackenen Vater, der es als selbstverständlich sieht, dass sich die Mutter nachts um das Baby kümmert, damit er in Ruhe weiterschlafen kann (und sie dann in Gedanken als faul bezeichnet, wenn sie morgens müde ist) über den Unternehmer, der lügt und betrügt um zu Geld zu kommen bis zum Ranger, der als Aussteiger in seiner eigenen esoterischen Welt lebt und mit Störchen spricht wird kaum ein denkbares Klischee ausgelassen. So konnte ich mich zwar problemlos über die Figuren amüsieren oder mich über sie aufregen, aber mich nicht wirklich mit ihnen anfreunden. Der Fokus der Geschichte liegt in meinen Augen etwas zu stark auf den Figuren und ihrem Privatleben, sodass der Kriminalfall doch recht in den Hintergrund rutscht.
 
Die Handlung ist durchaus spannend aufgebaut, wenn auch etwas vorhersehbar. Grosse Überraschungen gibt es keine, dennoch war die Lektüre von „Sicht unsichtbar“ recht unterhaltsam. Auch das „Regio-Feeling“ kam nicht zu kurz. Von typisch schweizerischen Namen wie Vreni und Gritli (auch hier wieder: Klischee!) über den typischen politischen Vorgehen wie der Gemeindeversammlung bis zum schweizerdeutschen Fluchen ist alles vorhanden.
 

Mein Fazit

Unterhaltsamer Schweizer Regio-Krimi für alle, die es etwas gemütlicher mögen und den Fokus lieber auf den Figuren als auf dem Mordfall sehen.
Quelle: http://aglayabooks.blogspot.ch/2016/05/sicht-unsichtbar.html