Im dritten und letzten Teil der „Der Herr der Ringe“-Trilogie wird die Geschichte zu einem Ende gebracht – und dies schon deutlich früher, als es der Erstleser erwartet. Bereits in der Mitte des Buches wird der Ringe zerstört und Sauron besiegt (habe ich jetzt jemanden gespoilert? Gibt es noch fantasyinteressierte Personen, die weder das Buch gelesen noch die Verfilmung gesehen haben? Es sollte doch eigentlich klar sein, wie dieser Handlungsbogen endet…). In der zweiten Buchhälfte wird das weitere Leben der Beteiligten geschildert. Viel Platz nimmt dabei die Rückreise der Hobbits ins Auenland und deren Erlebnisse dort ein. Dies ist zwar grundsätzlich interessant, kann aber aufgrund der Länge ehrlich gesagt etwas langweilig wirken. Hier hat mir die Lösung von Peter Jackson in der Verfilmung besser gefallen, in der die Zerstörung des Rings gegen Ende platziert und die nachfolgenden Geschehnisse nur noch kurz umrissen wurden.
Nach den ersten zwei Teilen habe ich mich nun mittlerweile etwas an die Übersetzung gewöhnt, mag sie aber immer noch nicht wirklich. Sie erscheint mir immer noch zu flapsig und zu umgangssprachlich, voller Ausdrücke wie „Chef“, Boss“, „Fresse“, die einfach nicht in die mittelalterlich angehauchte Welt von Mittelerde passen. Dem Sprecher Gert Heidenreich konnte ich gut zuhören, wie beim zweiten Teil bemerkt bringt er mir aber etwas zu wenig Individualität in die einzelnen Charaktere. Zur Hörbuchversion ist noch anzumerken, dass die Anhänge, die in der Printversion einen nicht unerheblichen Teil des dritten Bandes einnehmen, und dem Leser mehr Informationen über die Geschichte Mittelerdes liefern, nicht Teil des deutschen Hörbuchs sind.
Spannender erster Teil, die zweite Hälfte ist aber etwas zäh und langatmig. Abzug gibt es auch für die Übersetzung.